Den Startschuss zu einem besonderen Modellprojekt gaben Reinhard Koch, der Vorsitzende des wirtschaftlichen Vereins Dorfladen am Soonwald, KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann und Landrätin Bettina Dickes kürzlich in Winterbach. Ab sofort wird für eine zunächst dreimonatige Testphase die KRN im Rahmen des Rufbusangebots in den Gemeinden Winterbach, Ippenschied, Gebroth, Winterburg, Münchwald, Spall und Entenpfuhl Bestellungen für den Winterbacher Dorfladen ausliefern. Ziel des Feldversuchs ist es herauszufinden, ob ein derartiges Angebot Zuspruch findet und – sofern dies der Fall sein sollte – es verstetigt werden kann.
„Früher waren es die Postkutschen, die nicht nur Passagiere, sondern auch Bestellungen verschiedenster Art von A nach B transportiert haben“, verdeutlicht Hiltmann. Die bestehenden Rufbusangebote böten eben jene Möglichkeit, ebenfalls – ähnlich wie früher die Postkutschen – zum Warentransport eingesetzt zu werden. „Die Rufbusse stehen generell für die im Fahrplan angegebenen Zeiten bereit. Diese Bereitstellung wird von den Aufgabenträgern ohnehin bezahlt, auch wenn die Busse nicht zum Einsatz kommen“, verdeutlicht die Landrätin, die der Idee Hiltmanns direkt positives abgewinnen konnte. „Da keine Mehrkosten für den Landkreis durch das Zusatzangebot entstehen, wir aber vielleicht perspektivisch eine größere Auslastung der Busse durch die Warenlieferungen erreichen könnten, finde ich den Gedanken sehr charmant und bin gespannt, wie das Angebot angenommen wird“, so die Landrätin. Darüber hinaus profitiere auch der Dorfladen Winterbach, da hier das Angebot durch den Transportservice ausgeweitet werden könne. „Letztlich könnte sich daraus eine wirklich Win-Win-Situation ergeben“, hoffen Landrätin und KRN-Geschäftsführer.
Genutzt werden kann das Angebot von den Einwohnerinnen und Einwohnern der Trägergemeinden des Dorfladens Winterbach (Winterbach, Ippenschied, Gebroth, Winterburg, Münchwald, Spall und Entenpfuhl). „Von montags bis freitags kann der Rufbus um 8.45 Uhr, 10.45 Uhr und 16.45 Uhr sowie samstags um 8.45 Uhr und 10.45 Uhr direkt mit der Bestellung beim Dorfladen in Winterbach zur Auslieferung geordert werden“, erläutert Hiltmann. Die Bestellung müsse aber mindestens eineinhalb Stunden zuvor aufgegeben werden. Die Lieferung erfolgt bis an die Haustür. „Nun kommt es nur noch darauf an, wie stark das Angebot genutzt wird und ob die Umsetzung tatsächlich so unkompliziert ist, wie wir es hoffen“. Nach drei Monaten werde erstmals evaluiert um zu entscheiden, wie es weitergehen kann.
Presse: Benjamin Hilger